Angebote, die BE-GEIST- ERN
Pater Gaspar Minja stellte sein Heimatland Tansania vor
Rennerod.
Im Rahmen des Projektes "Be-GEIST-ert" stand im Pfarrheim in Rennerod ein gut besuchter Vortrag über Tansania, dem Heimatland von Pater Gaspar Minja.
In der von ihm gewohnten lockeren und sympathischen Art berichtete er von seinem Heimatland. Das ehemalige Tanganjika (das Festlandgebiet inclusive der Insel Mafia) wurde am 9. Dezember 1961 von der Mandatsmacht Vereinigtes Königreich unabhängig und verband sich 1964 mit Sansibar (Inseln Pemba und Unguja) zu Tansania. In Tansania werden etwa 125 Sprachen gesprochen, größtenteils Bantusprachen, und ist in 31 Verwaltungsregionen gegliedert, davon entfallen fünf auf den Teilstaat Sansibar.
Pater Gaspar, der in der Region Kilimandscharo geboren ist, stellte fest, Tansania gehöre zu den „freundlichsten und gastfreundlichsten Menschen der Welt“.
Tansania sei ein stabiles, geordnetes und sicheres Land ohne ethnische oder religiöse Konflikte. Es sei ein Volk von großer kultureller Vielfalt. Das Land verfüge über reiche Bodenschätze. 30% der Goldförderung käme aus Tansania. Ernüchternd allerdings, bei der Bevölkerung käme wenig von den großen Einnahmen an.
Herausragend seien die vielen Nationalparks. Tansania sei das Land des Kilimandscharo und Serengeti. Diesbezüglich zeigte Pater Gaspar ein Video über die Wanderung der Tiere im Serengeti und seiner Heimat Kilimandscharo.Der Ordensmann stellte eine unvergleichliche Tierwelt und die Schönheit des Landes vor.
Im Binnenland ist das Christentum weit verbreitet. Rund 60% Prozent der Bevölkerung gehöre dem Christentum an. Die katholische Kirche spiele eine große Rolle, berichtete Pater Gaspar. Mehr als hundertfünfzig Jahre sei es her, seit die ersten katholischen Missionarinnen und Missionare vom Festland nach Tansania kamen: Spiritaner, Benediktiner und Weise Väter aus den unterschiedlichsten Ländern, darunter auch aus Deutschland. Vor 60 und 50 Jahren waren es dann auch das Opus Spiritus Sancti aus Deutschland zum dem Pater Gaspar gehört.
Heute sei Tansania eine „Junge Kirche“ mit nur noch wenigen ausländischen Missionarinnen und Missionaren. Einheimische Bischöfe, Priester, Schwestern, Katecheten und Laien, tragen die Pastorale und die Evangelisierung in die Zukunft. Die Kirche wachse immer noch schnell und zeigt ein große Lebendigkeit.
60% der Bevölkerung sei christlichen Glaubens. 35 katholische Bistümer gäbe es in Tansania, denen ausschließlich einheimische Bischöfe vorstünden. Um den Priesternachwuchs sei es gut bestellt.
Die Besucher dankten am Ende des Vortrages mit Applaus und gingen beindruckt nach Hause. In der Form hatten sie Tansania noch nicht vorgestellt bekommen.
Text: Pater Gaspar/Willi Simon
Pater Gaspar: Ich bin am 12. Juli 1959 am Fuß des Kilimandscharo in Tansania geboren. Hier habe ich Grundschule besucht. 1977 habe das Gymnasium in Nairobi Kenia besucht. Von 1982 bis 1984 Philosophie studiert und von 1985 bis 1989 Theologie studiert. Am 25. Juni 1989 wurde ich zum Priester geweiht. Meine Ordensgemeinschaft heißt "Apostolische Lebensgemeinschaft der Priester im Opus Spiritus Sancti (ALCP/OSS)“. Im Mai 1998 kam ich zum ersten Mal nach Rennerod. August 1998 eine Versetzung nach Weilburg. 2004 kam ich wieder nach Rennerod bis 2007. Und ab Palmsonntag 2022 bis jetzt.
Afrikanisch gestalteter Gottesdienst begeisterte.
Gospelchor und Ordensfrauen sangen in St. Petrus in Ketten in Hellenhahn-Schellenberg.
Große Ereignisse werfen erfahrungsgemäß ihre Schatten voraus. Deshalb war die Kirche St. Petrus in Ketten in Hellenhahn-Schellenberg zu diesem Gottesdienst besonders gut besucht: Er wurde so abgehalten, wie er üblicherweise in Afrika gefeiert wird. Das hatten die Gläubigen aus den Kirchorten der Pfarrei Sankt Franziskus im Hohen Westerwald noch nicht erlebt.
Die Idee, eine afrikanische Eucharistiefeier zu gestalten, stammte von Pater Kanuti Kawau, einem Ordenspriester der Apostolischen Gemeinschaft der Priester in Opus Spiritus Sancti aus Tansania, der seit zwei Jahren in der Pfarrei tätig ist. Dazu wurden eine Gospelsängergruppe, überwiegend aus der Nähe von Bonn und Eppstein, und Ordensschwestern von „Opus Spiritus Sancti“ eingeladen. Die Eucharistiefeier hatte Pater Kawau mit seinem Mitbruder Gaspar Minja und einem Helferinnenteam organisiert. Pater Gaspar, er stammt ebenfalls aus Tansania, ist im Ort kein Unbekannter. Er war Mitzelebrant im Gottesdienst.
Atemlose Stille herrschte in der Kirche, als die buntgemischte Truppe mit klingendem Spiel und Gesang mit dem tansanischen Lied „Karibuni wote, Karibuni nduku eee“ („Sei willkommen im Hause meines Vaters“) in das Gotteshaus einzog. Das war erst der mit Applaus bedachte Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte. Die Gospelsängerinnen, in traditionelle afrikanische Gewänder gehüllt, begleiteten die verschiedenen Teile der Heiligen Messe mit Liedern aus Tansania, dem Kongo und Südafrika. Singen, Swingen, rhythmisches Tanzen und Trommelspiel war angesagt. Die Lieder wurden in den Landessprachen Suaheli, Zulu und Lingala vorgetragen. Die begeisternden Vorträge unter dem Dirigat von Simon Mputu aus dem Kongo, er überzeugte gleichzeitig auch als Solosänger, übertrugen sich auf das Publikum in der Kirche, das mit rhythmischem Klatschen und ausgeteilten Rasseln die Darbietungen untermalte. Der Kirchenraum wurde im wahrsten Sinne gefüllt mit Freude und Begeisterung. Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich das Auftreten der Ordensschwestern von „Opus Spiritus Sancti“. Ihre Darbietung erinnerte fast ein wenig an den Film „Sister Act“. Die Ordensfrauen kamen zur Gabenbereitung an den Altar mit einem Lied aus Tansania. Geradezu ansteckend die Freude am Gesang, die sie vermittelten.
Gemeinsam mit den Gospelsängerinnen versammelten sie sich zum Auszug um den Altar mit der musikalischen Aufforderung (aus dem Kongo) Djula Ntima, djula, djula Ntima (Ihr Väter, Mütter und Kinder öffnet eure Herzen). Die Herzen der versammelten Gläubigen hatten die Mitwirkenden zweifellos mit ihrer Vorstellung geöffnet und wurden mit anhaltendem Applaus bedacht.
Pater Kanuti war die Freude ins Gesicht geschrieben, als er in seinem Schlusswort sagte: „Heute ist ein freudiger Tag, ein freudiger Abend.“ Er bedankte sich bei allen, die zum Gelingen des Gottesdienstes beigetragen hatten. Anschließend gab es ein Beisammensein im nebenan gelegenen Pfarrheim, das Helferinnen und Helfer vorbereitet hatten. Es gab nicht nur einen Imbiss, sondern auch angeregte Gespräche zwischen den Gästen und einheimischen Besuchern aus der Pfarrei.
Das allumfassende Lob fasste am treffendsten der Ausspruch eines Besuchers zusammen „So was habe ich noch nicht erlebt und so schön hatte ich es mir nicht vorgestellt. Der Gottesdienst wird mir in Erinnerung bleiben. Herzlichen Dank.“ Text: Willi Simon