Afrikanische Messe mit Pater Kanuti
Afrikanisch gestalteter Gottesdienst begeisterte.
Gospelchor und Ordensfrauen sangen in St. Petrus in Ketten in Hellenhahn-Schellenberg.
Große Ereignisse werfen erfahrungsgemäß ihre Schatten voraus. Deshalb war die Kirche St. Petrus in Ketten in Hellenhahn-Schellenberg zu diesem Gottesdienst besonders gut besucht: Er wurde so abgehalten, wie er üblicherweise in Afrika gefeiert wird. Das hatten die Gläubigen aus den Kirchorten der Pfarrei Sankt Franziskus im Hohen Westerwald noch nicht erlebt.
Die Idee, eine afrikanische Eucharistiefeier zu gestalten, stammte von Pater Kanuti Kawau, einem Ordenspriester der Apostolischen Gemeinschaft der Priester in Opus Spiritus Sancti aus Tansania, der seit zwei Jahren in der Pfarrei tätig ist. Dazu wurden eine Gospelsängergruppe, überwiegend aus der Nähe von Bonn und Eppstein, und Ordensschwestern von „Opus Spiritus Sancti“ eingeladen. Die Eucharistiefeier hatte Pater Kawau mit seinem Mitbruder Gaspar Minja und einem Helferinnenteam organisiert. Pater Gaspar, er stammt ebenfalls aus Tansania, ist im Ort kein Unbekannter. Er war Mitzelebrant im Gottesdienst.
Atemlose Stille herrschte in der Kirche, als die buntgemischte Truppe mit klingendem Spiel und Gesang mit dem tansanischen Lied „Karibuni wote, Karibuni nduku eee“ („Sei willkommen im Hause meines Vaters“) in das Gotteshaus einzog. Das war erst der mit Applaus bedachte Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte. Die Gospelsängerinnen, in traditionelle afrikanische Gewänder gehüllt, begleiteten die verschiedenen Teile der Heiligen Messe mit Liedern aus Tansania, dem Kongo und Südafrika. Singen, Swingen, rhythmisches Tanzen und Trommelspiel war angesagt. Die Lieder wurden in den Landessprachen Suaheli, Zulu und Lingala vorgetragen. Die begeisternden Vorträge unter dem Dirigat von Simon Mputu aus dem Kongo, er überzeugte gleichzeitig auch als Solosänger, übertrugen sich auf das Publikum in der Kirche, das mit rhythmischem Klatschen und ausgeteilten Rasseln die Darbietungen untermalte. Der Kirchenraum wurde im wahrsten Sinne gefüllt mit Freude und Begeisterung. Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich das Auftreten der Ordensschwestern von „Opus Spiritus Sancti“. Ihre Darbietung erinnerte fast ein wenig an den Film „Sister Act“. Die Ordensfrauen kamen zur Gabenbereitung an den Altar mit einem Lied aus Tansania. Geradezu ansteckend die Freude am Gesang, die sie vermittelten.
Gemeinsam mit den Gospelsängerinnen versammelten sie sich zum Auszug um den Altar mit der musikalischen Aufforderung (aus dem Kongo) Djula Ntima, djula, djula Ntima (Ihr Väter, Mütter und Kinder öffnet eure Herzen). Die Herzen der versammelten Gläubigen hatten die Mitwirkenden zweifellos mit ihrer Vorstellung geöffnet und wurden mit anhaltendem Applaus bedacht.
Pater Kanuti war die Freude ins Gesicht geschrieben, als er in seinem Schlusswort sagte: „Heute ist ein freudiger Tag, ein freudiger Abend.“ Er bedankte sich bei allen, die zum Gelingen des Gottesdienstes beigetragen hatten. Anschließend gab es ein Beisammensein im nebenan gelegenen Pfarrheim, das Helferinnen und Helfer vorbereitet hatten. Es gab nicht nur einen Imbiss, sondern auch angeregte Gespräche zwischen den Gästen und einheimischen Besuchern aus der Pfarrei.
Das allumfassende Lob fasste am treffendsten der Ausspruch eines Besuchers zusammen „So was habe ich noch nicht erlebt und so schön hatte ich es mir nicht vorgestellt. Der Gottesdienst wird mir in Erinnerung bleiben. Herzlichen Dank.“ Text: Willi Simon