Wir ziehen zur Mutter der Gnaden
Traditionell machen sich Ende September von Höhn aus, die Pilger auf den Weg zur Gottesmutter nach Westerburg. So auch in diesem Jahr. Bei sonnigem Herbstwetter begrüßte Bernhard Hamacher auch im Namen von Pfarrer Sahl an der Kirche in Höhn die Pilgerinnen und Pilger erstmals aus der ganzen Pfarrei und führte in das Thema der Wallfahrt „Wir ziehen zur Mutter der Gnaden“ ein. Es ist der Anfang eines altbekannten Wallfahrtsliedes, das unsere Gemeinde und viele Gemeinden aus dem Westerwald jedes Jahr singen, wenn sie sich auf den Weg zur Wallfahrtskirche in Westerburg machen und mit ihrem Leben zur Mutter der Gnaden ziehen; mit dabei alle Sorgen und Nöte – gemeinsam und doch jeder mit eigenem Anliegen auf dem Herzen.
Und so starteten die Pilger dann mit diesem Lied unter den machtvollen Klängen der Oellinger Blasmusik durch die Straßen von Höhn. Am „dicken Baum“ in Oellingen gab es einen ersten Impuls zu Maria, einer Frau aus dem Volk, die bereit war sich ihrer Aufgabe zu stellen und von der wir bis heute etwas lernen können.
Betend und singend zogen die Wallfahrer weiter über die Straße Richtung Stahlhofen aus dem Dorf hinaus. Diese war stets vorbildlich abgesichert von der Oellinger Feuerwehr, die die Gruppe die ganze Zeit begleitete. Durch den Wald ging es hinunter nach Hergenroth, besonders berührt von der Musik, die im Wald einen besonderen Klang hat.
Nach dem Impuls am Ortseingang von Hergenroth mit dem Gebet zur „Lieben Frau vom Reichenstein“ zogen die Pilger hinauf zur Wallfahrtskirche. Kurz vor dem Eintreffen erklang noch einmal das Wallfahrtslied.
Gemeinsam feierten die Fußpilger sowie viele weitere Menschen, die mit dem Auto gekommen waren, in der Liebfrauenkirche den Wallfahrtsgottesdienst.
Bernhard Hamacher betonte in seiner Predigt, dass die Gnade, die Maria uns bei einer solchen Wallfahrt zuteilwerden lässt kein Verdienst von uns Menschen ist, sondern immer ein Geschenk von Gott. Dieses Geschenk dürfen Pilegerinnen und Pilger in besonderer Weise erfahren und werden so auch gerade im Heiligen Jahr zu Pilgern der Hoffnung, die eine andere Sicht auf die Dinge, eine Sicht aus dem Glauben heraus in die Welt hineintragen können.
Der Gottesdienst wurde musikalisch begleitet vom Kirchenchor Seck/Irmtraut unter der Leitung von Andreas Schröder und dem Organisten von Max Burth. Er endete mit dem feierlichen sakramentalen Segen und dem Gebet am Altar der schmerzhaften Muttergottes. Das Vertrauen auf ihre Hilfe und Fürsprache führt die Menschen immer wieder an diesem besonderen Ort zusammen.
Im Anschluss an den Gottesdienst konnten die Wallfahrer bei einer Tasse Kaffee und Gebäck noch ein wenig verweilen. Vielen Dank dafür dem Küsterehepaar!
Text: Petra Bandlow Fotos: Hamacher, Lehnhäuser, Bandlow














