Alte Krippe in Mariä Heimsuchung in Höhn wieder aufgebaut
Es gab zwei Krippen. Eine, wie immer hinter dem Altar. Dazu eine zweite, eher unscheinbar vor dem Ambo im Chorraum aufgebaut.
Gemeindereferent Bernhard Hamacher ging in seiner (bemerkenswerten) Begrüßung darauf ein. Die Krippendarstellung mit Maria, Josef und dem Jesuskind stamme aus der Kirche in Höhn vor dem großen Umbau in den 60er Jahren. Damals landete sie auf dem Müll. Glücklicherweise wurde sie von einem Höhner Bürger vor diesem Schicksal gerettet. Vor einigen Jahren habe der besorgte Einwohner diese an die Gemeinde zurückgegeben. In diesem Jahr, sagte Hamacher, habe er sie in die Kirche zurückgeholt. Zwar ramponiert und etwas angestoßen und mit Verletzungen. Gerade deshalb passe sie gut in unsere Zeit, die geprägt sei durch Klimawandel, Hunger in der Welt und Kriegen in vielen Ländern. Viele Menschen seien auch durch die Kirche verletzt worden und hätten großes Leid erfahren. Und nicht wenige sagen die Kirche ist von gestern, die brauche ich nicht.
Mitten hinein in diesen desolaten Zustand unserer Welt und Kirche strahle Gottes Liebe in diesem kleinen Kind im Stall von Bethlehem.
Gott ist da, davon erzählten die alten und ramponierten Krippenfiguren - unzerstörbar, das sei die Botschaft von Weihnachten, und Jesus sei an unserer Seite – für immer, erinnerte Gemeindereferent Hamacher.
Es sind zeitgenössische Krippenfiguren aus alter Zeit, zugegeben nur aus Gips und dazu auch wenig desolat, wo heute oft handgeschnitzte und teure Krippen stehen. Doch die Botschaft des neugeborenen Retters bleibt die Gleiche. Gott ist da – mitten in den Slums dieser Welt, mitten auf dem den Kriegsfelder der Erde – ER kommt zu jedem Menschen, ob er sich zu Gott bekennt oder nicht – Gott ist da, das sei die Botschaft von Weihnachten so Gemeindereferent Hamacher.
In Gedanken möchte man Jahrzehnte zurückschweifen. Wieviel Generationen mögen gerade vor dieser einfachen Gips-Krippe gebetet, dem Herrgott gedankt oder dem göttlichen Kind all ihr Sorgen Ängste und Nöte in die Krippe gelegt haben. Auch und gerade in Zeiten, wo Hunger, Elend und Armut in unserer Region herrschten. Findet die Botschaft des Engels „Friede auf Erden“ heute noch Gehör. Wann werden die Nationen weltweit das begreifen.
Text: Willi Simon