
Es ist ferner zu vermuten, dass die Historie zurückgeht in die Zeit vor 1200. Hierfür spricht, dass die meisten Kirchen, die den heiligen Petrus als Kirchenpatron wählten, aus dieser Zeit stammen. Die Schulchronik führt an, dass „eine große Kirche“ vor dem Dreißigjährigen Krieg bestanden habe, aber im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzungen „ruiniert wurde“. Aus den Steinen erbaute man eine notdürftige „kleine Kapelle“, die rund zweihundert Jahre als Gotteshaus diente.
In den Jahren 1849/50 erfolgte ein Kirchenneubau, wobei der damals noch geostete Chor und der Turm von besagter Kapelle übernommen wurden. Die Einweihung dieser Kirche erfolgte am 8. August 1849, weshalb dieses Datum bis heute als „Kirchweihfest“ begangen wird. Die Kirche umgab der sogenannte „Kirchhof“, also ein Friedhof, wie es zu der damaligen Zeit üblich war. Bis zum Bau des Friedhofes an der Secker Straße im Jahre 1921 wurden hier die Toten beisetzt.
In den Jahren 1925/26 wurde dann ein neues, das jetzt bestehende Gotteshaus errichtet, wobei Bruchsteine von der Hellenhahner Urkirche im Mauerwerk der „neuen Kirche“ verwendet sein müssten. Der Eingang an der linken Seite der Kirche stammt noch aus dem Vorgängerbau. Charakteristisch für die neue Kirche war der Kirchturm. Der Eingang wurde nach hier und das Chor nach Westen verlegt. Die Einweihung erfolgte 1926.
1953 stand eine Renovierung an, die allerdings mit einem „Kahlschlag“ im Kircheninnern einherging. Die Rabitzbögen und die wunderschönen Kirchenfenster im Chorraum wurden herausgerissen. Die Bogenfenster durch große, nüchterne Beton-Wabenfenster ersetzt. Zwischen 1983 und 1986 erfolgte erneut eine umfassende Renovierung im Innenbereich. Dabei wurde auch der Altarraum komplett neu gestaltet. Das Herausragende aber war der Einbau neuer farbiger Fenster in Bleiverglasung. Im Chor bestechen das ‚Petrusfenster‘ sowie ‚Paulusfenster‘, die bei Sonneneinwirkung ein fast mystisches Licht in den Kirchenraum zaubern.
Ein wunderschönes Fenster birgt auch die Sakramentskapelle mit Szenen aus dem Alten Testament. Im hinteren Bereich der Kirche befinden rechts und links jeweils in Dreiergruppen Bogenfenster u.a. mit den Themen Taufe und Firmung. Das Bruchstein-Außenmauerwerk wurde ebenfalls saniert.
Die letzte größere Investition war die Anschaffung von vier neuen Kirchenglocken aus Bronzeguss, die die Stahlglocken aus dem Jahre 1934 ersetzten. Der Glockenguss erfolgte am 29. Februar 1990. Viele Interessierte aus dem Ort waren mit dabei. Die Glockenweihe war am 30. März 1990 durch Diözesan-Domkapellmeister Bernhard. Diese Maßnahmen wurden durch eine hohe Spendenbereitschaft der Gemeindemitglieder mitfinanziert. 1999 schließlich wurde der Kirchvorplatz neu gestaltet einschließlich einer neuen Treppenanlage. Die Kosten trugen Zivil- und Kirchengemeinde.
Inzwischen nagt der ‚Zahn der Zeit‘ am Gotteshaus. Im Innen- und Außenbereich (hier u.a. Dacheindeckung) wären Sanierungsarbeiten dringend erforderlich.
Diese Ausführungen können nur ansatzweise die Historie der Kirche(n) in Hellenhahn nachvollziehen.