Die Kapelle Kniesalen (Kniesoll)
Am Rande eines kleinen Wäldchens, malerisch über dem Ort gelegen, befindet sich am Schellenberger Berg die Kapelle Kniesalen.
Wahrscheinlich um die Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jahrhundert wurde hier eine kleine Kapelle aus Fachwerkbau mit Lehmgefachen von der Familie Gros (Chréste) errichtet. Die baufällige Kapelle wurde 1932 aus Dankbarkeit für den Schutz Gottes im Ersten Weltkrieg durch einen Neubau aus Steinen aus dem Schellenberger Steinbruch ersetzt. Ein Johann Eisel aus Irmtraut hatte die Baupläne gefertigt. Die Ortsgemeinde stellte dazu für den „Aufbau des Kniesalenhäuschens“ einige Festmeter Holz zur Verfügung. Im Innern der Kapelle befindet sich eine Kreuzigungsgruppe mit klassischer Darstellung von Jesus am Kreuz sowie der Gottesmutter und Jünger Johannes. Darunter in einer gemauerten Nische die Figur „Leichnam Jesu im Grabe liegend“, die von Daniel Gros (1839-1916) im Jahre 1882 geschnitzt wurde. Dem Vernehmen nach führte Gros dies zur Erfüllung eines Gelübdes aus. Davon zeugt die Inschrift auf der Unterseite des Korpus „Gefertigt und gewidmet von Daniel Gros, Schreiner, Hellenhahn 1882“. Die farbigen Glasbausteine als Fensterelemente sorgen bei Sonneneinstrahlung für romantisches Licht.
Im Jahre 1978 erfolgte eine dringend notwendige Renovierung der Kapelle. Mit Hilfe einer Sammlung wurden die erforderlichen Materialkosten von 8.000 Mark von den Bürgern der Gemeinde aufgebracht und die dazu erforderlichen Arbeiten von einigen Männern des Ortes in Eigenleistung erbracht. Im Jahre 2014 war eine erneute Sanierung erforderlich. Im Besonderen wurden die Fundamente aufgegraben und zur Sicherung des Mauerwerks ein Ringanker gegosssen, umlaufend mittels Basaltpflaster ein Spritzschutz zum Mauerwerk hin verlegt, die Dacheindeckung überprüft, die Abwasserleitung der Dachrinne in eine neue Sickergrube geleitet. Nach Angaben war hier vornehmlich Volker Müller tätig. Seine Ehefrau übernahm fortan die Aufsicht über die Kapelle. Diese befindet sich im Besitz der Ortsgemeinde.
In früheren Jahren war das „Kniesoll“ (so im Volksmund) Ziel von vornehmlich Bittprozessionen, um Gottes Segen für Feld und Flur zu erflehen. An Maria Himmelfahrt fanden hier Gottesdienste statt, die von vielen Gläubigen mitgefeiert wurden. Wenn diese auch (bedauerlicherweise) nicht mehr stattfinden, so ist die Kapelle auch heute noch gern besuchtes Ziel von Bürgern, als Ort der Besinnung und des Gebetes. Die wunderschöne Panoramaaussicht auf den gesamten Ort tut ein Übriges dazu. Ruhebänke laden zum Verweilen ein.